Lange Zeit galt bis ins Mittelalter das Weltbild des Aristoteles, das auch von der katholischen Kirche anerkannt war. Im Mittelpunkt der Welt war die Erde. Sonne Mond und Sterne drehten sich um die Erde. Die Erde befinde sich im Zentrum eines ewigen Universums. Das wurde in der Renaissance hinfällig. Galilei und Kopernikus befanden, dass die Sonne im Zentrum der Welt sein sollte. Die Aussage, dass das Universum schon immer bestand, hielt sich länger. Dann kam die These für den Anfang der Welt mit dem Urknall.
In der Darstellung von Wikipedia fängt nach der Urknall-Theorie das Weltall mit mikroskopischer Kleinheit an. Es war zu jedem Zeitpunkt mit Materie gefüllt und der Raum selbst dehnte sich aus. So gehen viele Physiker davon aus, dass der Urknall auch den Beginn von Materie und von Raum und Zeit darstellt. Vor dem Urknall gab es weder Raum noch Zeit.
Verschiedene Zeiträume nach dem Urknall sind jedoch als eigenständige Perioden im Leben des Universums erkannt worden. Die Übereinstimmung astronomischer Beobachtungen mit den Ergebnissen der verschiedenen Epochen gilt der Mehrzahl der Astronomen als Hinweis auf die Korrektheit der Vorstellungen vom Urknall.
Aufgrund astronomischer Berechnungen wird das Alter des Universums auf 13,7 Milliarden Jahre geschätzt. Vor 4,6 Milliarden Jahren sei unser Sonnensystem einschließlich der Erde entstanden. [Fotos aus dem Universum finden Sie unter nachfolgenden Links]
Die Entfernung der Erde zum Mond beträgt ca. 400 000 km. Vgl. hier ein Foto mit dem Blick vom Mond auf die Erde.
Näheres zum Universum mit Fotos des Weltraumteleskops „Hubble“ vom Januar 2010. In den Hubble-Fotos sieht man auch weit entfernte Sonnensysteme und Sternhaufen, wie sie vor 12 Milliarden Jahren ausgesehen haben.
Wir wissen nicht, wie sie heute aussehen.
Am 6. Juli 2010 wurde das vom „Planck-Satellit“ der European Space Agency aufgenommene Bild der Mikrowellenstrahlung als 360-Grad-Rundumansicht des gesamten Himmels veröffentlicht. Es handelt sich um eine Aufnahme und zeigt die nächstgelegenen Teile der Milchstraße bis hin zu den entferntesten Gefilden von Raum und Zeit. Die Hauptscheibe unserer Milchstraße verläuft durch die Bildmitte als heller Streifen. Die Auswertung wurde fortgesetzt. Weitere Einzelheiten zu finden unter www.thphys.uni-heidelberg.de/~wolschin/FHM_5_2015.pdf
Die Bibel benutzt für Ereignisse, die außerhalb unserer Vorstellungswelt liegen, eine bildhafte Sprache. Es wird in ihr nicht der Anspruch darauf erhoben, dass die Ereignisse wirklich so geschehen sind. Z. B., wenn der Schöpfungsbericht von einem „oberhalb“ und einem „unterhalb“, von einer „Himmelsfeste“ und von „Lichtern an der Feste“ spricht oder wenn darüber berichtet wird, dass die Erde „auf Pfeilern“ ruht (in Hiob 38, Vers 6) oder wenn gesagt wird, dass die Sonne ihre Bahn zieht (in Psalm 19, Verse 5 – 7).
Die biblischen Aussagen bedienen sich einer Sprache und Vorstellungswelt, die jedem Menschen unmittelbar zugänglich ist. Der Vorteil dieser Bildsprache ist ihre Anschaulichkeit. Jeder Mensch, egal wo und zu welcher Zeit er lebt, kann das verstehen. Er nimmt die Welt genau so wahr: Der Himmel befindet sich oberhalb, die Sterne erscheinen an der die Erde umgebenden Himmelskugel (Firmament), die Sonne geht im Osten auf und neigt sich im Westen und die Erde erscheint dem Auge zunächst als eine weit ausgebreitete Fläche.
Diese Bilder behalten ihre Gültigkeit auch bei sich wandelnden Weltanschauungen (vgl. Albrecht-Bengel-Haus: Theologische Orientierung Nr. 150 April-Juni 2008, Tübingen, S. 22).
Der Schöpfungsbericht stammt aus Überlieferungen, die von dem oder den Verfassern des Buches 1. Mose gesammelt und niedergeschrieben wurden.
Eine Gegenüberstellung der Übersetzungen des Schöpfungsberichts nach Gerhard von Rad und nach Martin Luther.
Auszug aus Gerhard von Rad: Das Alte Testament Deutsch, Teilband 2
Auszug aus der Luther-Bibel
1. Mose 1,1 Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. 1,2 Die Erde aber war wüste und leer gewesen, Finsternis lag über dem Urmeer und ein Gottessturm schwebte über der Wasserfläche. 1,3 Da sprach Gott: Es werde Licht, und es ward Licht. 1,4 Gott aber sah das Licht, dass es gut war. Dann schied Gott zwischen dem Licht und der Finsternis. 1,5 Das Licht nannte Gott Tag, die Finsternis Nacht. So ward Abend und so ward Morgen: ein Tag. 1,6 Dann sprach Gott: Es entstehe ein Firmament in den Wassern, das bilde eine Scheidewand zwischen den Wassern, und es geschah so. 1,7 So machte Gott das Firmament und schied zwischen den Wassern unter dem Firmament und dem Wasser über dem Firmament. 1,8 Und Gott nannte das Firmament Himmel. So ward Abend und so ward Morgen: zweiter Tag.
1,9 Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, dass das Trockene sichtbar werde; und so geschah es.
1,10 Und Gott nannte das Trockene Erde; die Ansammlung des Wassers Meer. Und Gott sah, dass es gut war. 1,11 Dann sprach Gott: Aufgrünen lasse die Erde Grünes, nämlich Kraut, das Samen bringt nach seinen Arten und Fruchtbäume, die Früchte tragen nach ihrer Art, in denen Same ist auf Erden. Und so geschah es. 1,12 So brachte die Erde Grün hervor, Kraut, das Samen bringt nach seiner Art und Bäume, die Früchte tragen, in denen Same ist, nach ihrer Art; und Gott sah, dass es gut war.
1,13 So ward Abend und so ward Morgen: dritter Tag.
1,14 Dann sprach Gott: Es sollen Leuchten werden am Firmament des Himmels, damit sie scheiden zwischen Tag und Nacht und sollen dienen zu Zeichen, für Festzeiten, für Tage und Jahre. 1,15 Und seien Leuchten am Firmament des Himmels, um zu leuchten über der Erde. Und so geschah es. 1,16 So machte Gott die beiden großen Leuchten: Die größere zur Herrschaft über den Tag, die kleinere zur Herrschaft über die Nacht, dazu die Sterne. 1,17 Und Gott setzte sie an das Firmament des Himmels, um zu leuchten über die Erde, 1,18 um über Tag und Nacht zu herrschen und zu scheiden zwischen Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war. 1,19 So ward Abend und so ward Morgen: vierter Tag.
1,20 Dann sprach Gott: Wimmeln sollen die Gewässer von einem Gewimmel von lebenden Wesen und Vögel sollen über der Erde hinfliegen am Firmament des Himmels. Und es geschah so. 1,21 So schuf Gott die großen Seeungetüme und alle lebendigen regen Wesen, von denen das Wasser wimmelt nach ihren Arten und alle geflügelten Vögel nach ihren Arten. Und Gott sah, dass es gut war. 1,22 Dann segnete sie Gott und sprach: Seid fruchtbar, mehret euch und füllet das Wasser in den Meeren; die Vögel aber sollen sich auf der Erde vermehren. 1,23 So ward Abend und so ward Morgen: fünfter Tag.
1,24 Dann sprach Gott: Die Erde bringe hervor lebendige Wesen nach ihren Arten; Vieh, Kriechtiere und das Wild des Feldes nach seinen Arten; und so geschah es. 1,25 So machte Gott die Landtiere nach ihren Arten, das Vieh nach seinen Arten und alle Kriechtiere auf der Erde nach ihren Arten. Und Gott sah, dass es gut war. 1,26 Dann sprach Gott: Wir wollen Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über alle Landtiere und über alle Kriechtiere, die auf Erden kriechen. 1,27 So schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde; nach Gottes Bild schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie. 1,28 Und er segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, mehret euch, füllet die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf Erden regt.
1,29 Dann sprach Gott: Hier gebe ich euch alles Kraut, das Samen sät auf der ganzen Erde und alle Bäume mit samentragenden Baumfrüchten; das sei eure Nahrung. 1,30 Allen Tieren des Landes, allen Vögeln des Himmels und allen Kriechtieren auf der Erde, in denen lebendiges Wesen ist, gebe ich alles Grüne des Krautes zur Nahrung. Und so geschah es. 1,31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte und siehe, es war sehr gut. So ward Abend und so ward Morgen: sechster Tag.
2,1 Also wurden vollendet der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer. 2,2 Und Gott vollendete am siebenten Tag sein Werk, das er gemacht hatte und ruhte am siebenten Tage von all seinem Werk, das er gemacht hatte. 2,3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von all seinem Werk, das er schaffend gemacht hatte.
2,4 Dies ist die Entstehungsgeschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden.
1. Mose 1,1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 1,2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. 1,3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. 1,4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 1,5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. 1,6 Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheide zwischen den Wassern. 1,7 Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah so. 1,8 Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag.
1,9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so. 1,10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. 1,11 Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und es geschah so. 1,12 Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.
1,13 Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.
1,14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre 1,15 und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die Erde. Und es geschah so. 1,16 Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. 1,17 Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde 1,18 und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war. 1,19 Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.
1,20 Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels. 1,21 Und Gott schuf große Walfische und alles Getier, das da lebt und webt, davon das Wasser wimmelt, ein jedes nach seiner Art, und alle gefiederten Vögel, einen jeden nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. 1,22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich mehren auf Erden. 1,23 Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.
1,24 Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art. Und es geschah so. 1,25 Und Gott machte die Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. 1,26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. 1,27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib. 1,28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
1,29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. 1,30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. 1,31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.
2,1 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. 2,2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. 2,3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.
2,4 So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden.
Nach Gerhard von Rad (Das Alte Testament Deutsch, Teilband 2, Das erste Buch Mose, 5. Auflage, 1958, Göttingen, S. 50 ff) hat der Text von Gottes Weltschöpfung keinen Verfasser in unserem Sinn des Wortes; er ist seinem Wesen nach nicht Mythus und nicht Sage, sondern Priesterlehre. Es handelt sich um uraltes sakrales Wissen, von den bewahrenden Händen vieler Generationen von Priestern weitergegeben, immer wieder aufs Neue bedacht, gelehrt, durchgeformt. Verschiedene Unebenheiten im Stoff machen deutlich, dass dieser Prozess Hand in Hand ging mit einer immer radikaleren Reinigung und Ausschmelzung aller mythischen und spekulativen Elemente, eine staunenswerte theologische Leistung.
Zwar klingen einige Begriffe an, die offensichtlich Gemeingut altorientalischen, kosmologischen Denkens waren, aber sie haben eine andere Bedeutung. Z. B. gibt es im babylonischen Schöpfungsepos einen Weltdrachen „Tiamat“. Doch im Buch 1. Mose heißt es: Am Anfang war „tehom“ (das Chaosmeer), ein ungestalteter Urstoff der Schöpfung. Es gibt keinen Kampf zweier Urprinzipien, nicht einmal ein Unterton über eine gottfeindliche Macht ist spürbar. Es wird nicht spekulativ ein kosmisches Schauspiel entwickelt und der Schöpfungsakt selbst wird auch nicht beschrieben. Daher kann der Schöpfungsbericht nicht von Assyrern oder Babyloniern übernommen worden sein.
Das Leitthema der Berichte lautet: Alles ist von Gott geschaffen, es gibt keine schöpferische Macht außer ihm. Eine Stufenfolge in den Beziehungen der Kreaturen zum Schöpfer ist erkennbar. Die Schöpfung beginnt mit dem am Fernsten zu Gott stehenden, dem Chaos. Dann folgen Licht und Finsternis, dann die Atmosphäre, dann Festland (Erde) und Meer, dann die Pflanzen, dann Sonne und Sterne, dann Wassertiere, dann Vögel, dann Landtiere und zuletzt der Mensch nach dem Bild des Schöpfers.
Die Welt ist also auf den Menschen hin angelegt und der Mensch ist unmittelbar Gott zugeordnet. Daher ist auch eine Vergottung der Natur abwegig.
Mit der Schöpfung beginnt die Geschichte der Welt und der Menschen in ihr.
Evolutionstheorien versuchen Ursprung, Entwicklung und Vielfalt des Lebens auf der Erde zu beschreiben und zu erklären.
Bis heute gibt es keine zusammenhängende Theorie, die erklären kann, wie das Leben entstand. Stattdessen gibt es verschiedene Hypothesen über die Entwicklung von Biomolekülen aus nichtlebenden Vorläufern.
Nach der Erstarrung der Erde vor ca. 4,5 Milliarden Jahren hatte die Erde eine Atmosphäre und Wasser. Für die Entstehung von Leben wird Wasser benötigt.
1953 begannen Wissenschaftler die Bedingungen der Erde vor ca. 4,5 Milliarden Jahren zu simulieren, um aus anorganischen Verbindungen organische herzustellen.
In dem Beitrag von Wikipedia gelten diese Experimente und Vorschläge als Diskussionsbeiträge, um zu illustrieren, wie Leben mittels solcher Prozesse entstanden sein könnte. Sie sind aber nicht als Beweis zu werten, dass die genannten Hypothesen richtig sind. Man kann nicht erwarten, Fossilien aus der Zeit zu finden, zu der die ersten Lebensformen entstanden sein sollen, denn diese hypothetischen ersten Lebens(vor)formen waren Moleküle, die keine geologischen Spuren hinterlassen haben.
Nach dem Auftreten erster Lebensformen drängt sich die Frage auf, wie sich daraus verschiedene Pflanzen- und Tierarten entwickelt haben. Darwins Evolutionstheorie geht von der Abstammung der Lebewesen voneinander aus: Das Spektrum der Arten hat sich nach seiner Ansicht in einem langen Entwicklungsprozess durch Fortpflanzung der an die Umwelt besser angepassten Arten und durch das Aussterben der schlechter angepassten Arten verändert (Prinzip der Auslese).
Darwin benutzte Fossilien in den übereinanderliegenden Erdschichten, wobei die tieferen Schichten einer älteren Zeit zugeordnet wurden. Das absolute Alter der Erde wurde durch Schichtdicken u. a. Methoden geschätzt. Im 18. Jahrhundert schätzte der Franzose de Buffon das Alter der Erde auf 75.000 Jahre. Vorher begnügte man sich mit den aus dem biblischen Schöpfungsbericht errechneten 6.000 Jahren.
Darwin benötigte für seine Evolutionstheorie mit den Entwicklungsmechanismen eine längere Zeit. Er legte sich auf 300 Millionen Jahre fest. Erst 1953 wurde mittels Uran-Blei Isotopenmessungen das Alter der Erde durch Patterson auf 4,55 Milliarden Jahre festgelegt.
Die Menschwerdung soll mit affenartigen Primaten angefangen haben, und zwar in Ostafrika vor ca. 5 bis 7 Millionen Jahren. Der heutige Mensch wird der Gattung „Homo sapiens“ zugerechnet. Er soll vor 130.000 Jahren zuerst in Afrika aufgetaucht sein (neuere Quellen sprechen von vor 160.000 Jahren in Äthiopien) und seit 100.000 Jahren auch außerhalb Afrikas. Knochen- und Werkzeugfunde sollen die Hypothesen belegen. Über die Ursprünge des „Homo sapiens“ gehen die Ansichten auseinander. (vgl. auch Stuttgarter Zeitung vom 29.09.2009).
Nach Aussagen der Bibel lebt Gott nicht in dieser Welt, sondern in einem anderen Bereich, genannt „Himmel“.
Die Schöpfung der Welt durch Gott lässt sich daher naturwissenschaftlich weder beweisen noch widerlegen, weil sich naturwissenschaftlich keine Aussagen machen lassen über einen Bereich, der außerhalb dieser Welt liegt. Leider wird das von verschiedenen namhaften Naturwissenschaftlern übersehen. Die einen vermischen objektive Daten, Theorien und ihre Weltanschauung, um damit zu beweisen, dass es keinen Gott gibt. Andere wollen ihren Gottesglauben durch die Einführung eines “intelligenten Designers“ in die Naturwissenschaften beweisen.
(Weiteres in den Thesen von John C. Lennox sowie bei Josef Tomiska: Physik, Gott und die Materie, 2010, Verlag Carl Ueberreuter, Wien)
Einer der weltweit bekanntesten Naturwissenschaftler, Stephen Hawking, veröffentlichte 2010 ein Buch mit dem Titel „Der große Entwurf“. Es wird darin dargestellt, dass der Gottes- oder Göttergedanke ein Platzhalter für menschliche Unwissenheit ist, ein Lückenbüßer, der zunehmend verdrängt wird, je mehr unsere Wissenslücken durch naturwissenschaftliche Erkenntnisse ausgefüllt werden, bis er schließlich komplett verschwindet. Gott als Schöpfer des Universums wird darin also abgelehnt.
Eine Kernaussage von Hawking lautet: „Da es ein Gesetz wie das der Gravitation gibt, kann und wird sich das Universum … aus dem Nichts erzeugen“. Hawking fügt auch hinzu: „Es ist nicht nötig, Gott als ersten Beweger zu bemühen, der das Licht entzündet und das Universum in Gang gesetzt hat.“
Lennox erwidert dazu in seinem Buch „Stephen Hawking, das Universum und Gott“ (siehe unten): „Hawking geht also davon aus , dass ein Gesetz der Gravitation existiert. Das ist aber nicht nichts.“ Das schon ist ein Widerspruch. Der zweite Widerspruch ist: Das Universum erzeugt sich selbst. Wie soll das gehen? Das Naturgesetz beschreibt Ereignisse in der Natur, kann sie aber nicht erzeugen. Deswegen sagt Lennox, dass die Aussagen von Hawking keinen Sinn ergeben.
Literatur:
Stephen Hawking, Leonard Mlodinow: Der große Entwurf – Eine neue Erklärung des Universums. Deutsch von Hainer Kober. Rowohlt, Reinbek 2010, S. 177 ff
John Lennox: Stephen Hawking, das Universum und Gott, deutsche Ausgabe, SCM-R. Brockhaus Verlag Witten, 2011, S. 9 ff
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich ein Umbruch in der Physik ereignet. Vorher glaubte man, dass das Weltall mehr oder weniger anfangs so aussah wie heute, dass es für das Weltall keinen Anfang und kein Ende gibt. Daher konnte auch kein Schöpfer-Gott existieren. Doch Physiker wie Einstein erkannten, dass sich Materie, Energie und Raum buchstäblich aus dem Nichts entwickelten. Und der Raum dehnt sich ununterbrochen aus. Das ist eine Schöpfung aus dem Nichts, wie sie auch in der Bibel beschrieben wird. Einige wollten Gott ausschalten und haben als Alternative den Zufall vorgeschlagen. Doch aus dem Nichts kann auch kein Zufall etwas machen. Auch die Alternative, das es gleichzeitig viele Universen gibt, hat einen Haken: das lässt sich nicht nachweisen.
Lit.: Albrecht Kellner: Kein Widerspruch: Moderne Physik und christlicher Glaube in ideaSpektrum vom 9.9.2020, S. 20, idea-Medienagentur, Wetzlar.
Und doch ist der Gott der Bibel mehr als ein Produkt menschlicher Phantasie. Es gibt zwar keine Beweise für das Wirken Gottes, doch gibt es naturwissenschaftliche, geisteswissenschaftliche und geschichtliche Hinweise sowie positive gesellschaftliche Auswirkungen der christlichen Lehre.
– Zu den naturwissenschaftlichen Hinweisen:
Beispiele aus dem Universum:
Naturkonstanten: Die ungeheure Größe und Vielfalt des Kosmos bringt viele Menschen zum Nachdenken und Staunen.
Es gibt Grundkräfte, die die Prozesse im Universum bestimmen: Gravitation, elektromagnetische Kraft, die schwache und die starke Kernkraft. Die Teilchenmassen und die Reichweite und Stärke der Grundkräfte sind aufeinander abgestimmt. Selbst geringfügige Änderungen der Naturkonstanten und der „Grundeinstellung“ würden unser heutiges Universum sofort zerstören bzw. hätten es gar nicht entstehen lassen (Lit.: Harald Lesch, Jörn Müller: Big Bang, Zweiter Akt; Bertelsmann, 2003, S. 379 ff).
Viele besondere Umstände haben dazu beigetragen, dass Leben, wie wir es heute vorfinden, auf dem Planeten Erde entstehen konnte.
Anschließend werden einige genannt:
Stellung in der Milchstraße (Galaxie): Die Sonne mit ihren Planeten befindet sich nicht zu nahe am Zentrum der Milchstraße, weil dort wegen der heißen Gas- und Staubwolken lebensfeindliche Bedingungen herrschen, und auch nicht zu weit weg, denn dann hätte sich kein Sonnensystem mit Planeten entwickelt.
Atmosphäre : Zum Erhalt des Lebens sind Gase, d. h. ist eine Atmosphäre erforderlich. Die Erde kann die Atmosphäre nur halten, weil sie genügend Schwerkraft hat. Eine gute Zusammensetzung der Gase: Stickstoff, Sauerstoff und Kohlendioxyd ist erforderlich und vorhanden. Die Atmosphäre schirmt uns vor Meteoriten ab, indem in ihr die überwältigende Mehrheit der Meteoriten verglüht.
Wasser als Voraussetzung für das Leben: Alle Lebewesen. auch wir Menschen, bestehen zu einem großen Teil aus Wasser. Wasser ist im ganzen Körper verteilt. Es ist in den Organen, im Blut, in den Muskeln, ja sogar in den Knochen ist Wasser enthalten. Lebewesen verdursten, wenn sie kein Wasser bekommen. Damit Organismen leben können, benötigen sie eine Umgebung, in der flüssiges Wasser stabil vorhanden ist.
Das bedeutet, dass die Erde in genau definierter Entfernung zur Sonne stehen muss. Astronomen schätzen, dass alles Leben, wenn sich der Abstand der Erde zur Sonne nur um zwei Prozent ändern würde, ausgelöscht werden würde, da das Wasser entweder völlig gefrieren oder völlig verdunsten würde.
Die Erde wird auch als blauer Planet bezeichnet. Etwa 70 % der Erdoberfläche sind Ozeane, die der Erde ihre Farbe geben.
Erddrehung : Die Erddrehung verhindert, dass die Erde beim Umlauf um die Sonne nur für eine Hälfte Wärme erhält. Die Rotationsachse hat einen Winkel von 23,5 % zur Sonne.
Die Bedeutung des Mondes: Der Mond hält die Drehachse (= Rotationsachse) der Erde stabil auf ihrem Neigungswinkel von 23,5 Grad. Ohne ihn würde die Erdrotationsachse nach den Gesetzmäßigkeiten der Chaostheorie im Raum taumeln. Das wäre der Tod für alles Leben auf der Erde!
Schutz vor Elektronenbeschuss: In etwa 12 000 km Höhe haben Physiker der Nasa mit Hilfe von 2 Satelliten im Jahr 2012 ein Schutzschild entdeckt, das für schnelle Elektronen nicht durchlässig ist. Ein Beschuss mit schnellen Elektronen ist für das Leben auf der Erde gefährlich. Wodurch die scharfe Grenze entsteht, wissen Wissenschaftler noch nicht.
Quellen: John Lennox: Hat die Wissenschaft Gott begraben? 7. Auflage 2007, R. Brockhaus Verlag Wuppertal 2002, Internet:
Der kanadische Astrophysiker und Direktor der Sternwarte in Vancouver Hugh Norman Ross zeigt in drei Filmen die Wege zur Schöpfung. Er beginnt seine Darstellungen mit unserem Sonnensystem, setzt sie fort mit der Betrachtung unserer Milchstraße und der Nachbargalaxien und befasst sich schließlich mit dem Weltall:
Eine befruchtete menschliche Eizelle ist ungefähr 1/10 mm groß. Die Eizelle im Eileiter vermehrt sich durch Zellteilung. Es entsteht ein Embryo, ein Fötus und nach der Geburt ein Baby. So weit der bekannte Vorgang. Lit.: Erich Blechschmidt: Wie beginnt das menschliche Leben, Christiana-Verlag Stein am Rhein, 1976
Was steckt dahinter? Steigen wir ein in die Welt der kleinsten Dinge, die so klein sind, dass man sie mit den Augen kaum oder gar nicht mehr sehen kann. Diese Welt heißt auch Mikrokosmos.
Schon im alten Griechenland vor 2500 Jahren gab es Philosophen, die sich vorstellten, dass es kleinste Teilchen geben müsste, die nicht weiter zerteilt werden können. Sie nannten diese Teilchen atomes ( deutsch: „Unzerschneidbares“). Der Begriff Atom wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Naturwissenschaften wieder verwendet. Wir kennen heute etwa 94 chemische Elemente, die Atome bilden können und in der Natur vorkommen. Atome können höchstens mit Spezial-Mikroskopen indirekt sichtbar gemacht werden. Verbindungen von gleichen oder verschiedenen chemischen Atom-Elementen nennt man Moleküle.
Was geschieht nun in der Eizelle? Die befruchtete Eizelle enthält 46 fadenförmige Kernkörperchen, auch Chromosomen genannt. Diese Stammzelle kann sich unbegrenzt teilen und den Körper aufbauen. Aber die aus ihr entstandenen Körperzellen teilen sich kaum und sind auf bestimmte Aufgaben festgelegt. Körperzellen können z. B. sein: Rote und weiße Blutzellen, Nervenzellen, Muskelzellen, Knorpelzellen, Sehzellen, Hörzellen, Knochenzellen und Hautzellen.
Körperzellen haben auch 46 Chromosomen im Kern. Alle Zellen haben Gemeinsamkeiten. Sie enthalten chemische Elemente, die zum Aufbau des Körpers dienen. Es handelt sich um das große Molekül Desoxyribonukleinsäure (DNA, englisch: deoxyribonucleic acid). Die DNA enthält Anleitungen für die Erzeugung von Proteinen. Proteine (umgangssprachlich: Eiweiße) sind wichtig für alle Körperfunktionen.
Die DNA besteht aus Zuckermolekülen (Desoxyribose), Nukleinbasen-Molekülen und Phosphatmolekülen.
Ein DNA-Faden hat (im Bild gesprochen) 2 Stränge. Diese sind durch Querverbindungen verbunden wie eine Strickleiter. Zusätzlich sind sie ineinander verdreht. Diese Form heißt Doppel-Helix. Die Seiten dieser Leiter sind Zuckermoleküle und Phosphatmoleküle. Dabei wechselt sich der Zucker Dexoribose mit einem Phosphatmolekül ab. Die Sprossen der Strickleiter bestehen aus den Nukleinbasen-Molekülen Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin (abgekürzt: A,T,G,C) . Jeweils zwei Nukleinbasen bilden eine Sprosse. Dabei kann sich nur Adenin mit Thymin und Guanin mit Cytosin verbinden.
Ein Gen ist ein Abschnitt auf der Desoxyribonukleinsäure (DNA). Jedes Gen ist für die Erstellung eines bestimmten Proteins zuständig.
Im Gen befinden sich auch Grundinformationen zur Herstellung einer biologisch aktiven Ribonukleinsäure (RNA). Diese messenger-RNA (abgekürzt: mRNA) hat nur einen Einzelstrang. Das Zuckermolekül bei ihr heißt Ribose. Bei ihr wird das Nukleinbasen-Molekül Thymin ersetzt durch Uracil (abgekürzt: U).
Der Protein-Aufbau beginnt mit einem Blick in den Copyshop der Zelle. Benötigt die Zelle ein bestimmtes Protein, wird im Zellkern zunächst die Kopiermaschinerie angeworfen: Das (aus zwei verdrillten Strängen bestehende) DNA-Molekül öffnet sich wie ein Reißverschluss und ermöglicht so das Ablesen der genetischen Information und das Übertragen in die mRNA. Der Schritt wird als Transkription bezeichnet. Es handelt sich um eine Kopie, in der Thymin durch Uracil ersetzt wurde. Diese Kopie verlässt den Zellkern und wird an Ribosomen, die Produktionsstätte der Zelle für Proteine, weitergeleitet. Während die Ribosomen an der mRNA entlanggleiten, wird deren genetische Information in das Nacheinander der verschiedenen Aminosäuren-Moleküle in dem zu bildenden Proteinmolekül übersetzt (Translation). Das geschieht nach dem genetischen Code. Die Ribosomen fügen dem Bauplan entsprechend die verschiedenen Aminosäuren-Moleküle nacheinander zusammen. Unterschiedliche chemische Bindungen bewirken schließlich, dass sich die Aminosäurekette zu einem räumlichen Gebilde faltet: das Protein nimmt Gestalt an und ist in dieser Form funktionstüchtig.
Das Erstaunliche bei all den Vorgängen ist, das nicht nur jeweils Kontrollen der Ergebnisse stattfinden, sondern dass diese Fehler auch korrigiert werden können.
Teilt man die Basenfolgen der Messenger-RNA in Gruppen von jeweils 3 Basen auf (Triplett oder Codon genannt), dann erhält man für jedes Triplett eine bestimmte Aminosäure oder ein Start- oder Stoppsignal für den Proteinaufbau. Bei der sogenannten Code-Sonne wird dargestellt, welches Triplett zu welcher Aminosäure führt. Der genetische Code zeigt den Basenschlüssel der genetischen Information in der DNA und RNA, nach der eine Aminosäure gebildet wird, die für das Protein benötigt wird.
Die Existenz des genetischen Codes muss Einen zum Nachdenken bringen. Der Gen-Code kann kein Zufall sein, sondern er erinnert an den Schöpfer des Lebens.
Die Gesamtheit aller Gene in der Zelle des Menschen wird als Genom bezeichnet, die Gesamtheit aller Proteine im Menschen, oder einem Gewebe oder einer Zelle des Menschen wird Proteom genannt. Die DNA gibt es nicht nur bei Menschen, sondern auch bei allen anderen Lebewesen.
Wie geht es in der Forschung weiter?
Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. ist eine der führenden deutschen Institutionen im Bereich der Grundlagenforschung. In ihrer Veröffentlichung vom 25.8.2014 wird gesagt, dass Gen-Daten zwar die Anleitung für die wichtigsten Bauteile einer Zelle, die Proteine, liefern. Aber welche Proteine dann tatsächlich gebildet werden, zu welchem Zeitpunkt und wie viel davon – das lässt sich aus den Buchstaben des genetischen Codes nicht so einfach ablesen. Das sieht man auch daran, dass aus einem Gen oft mehrere Proteine entstehen können. Geht man heute von 20.000 bis 25.000 Genen beim Menschen aus, so schätzen Wissenschaftler die Anzahl der menschlichen Proteine auf 80.000 bis 400.000.
Die Wissenschaftler setzen deshalb große Hoffnung auf die Proteomik. Sie wollen wissen, welche Proteine ein Organismus, ein Gewebe, eine Zelle oder ein Zellorganell bilden und in welcher Menge. Analog zum Human-Genom-Projekt soll das Human-Proteom-Projekt neue Einblicke in die Funktionsweise von Zellen ermöglichen.
Das menschliche Proteom zu entschlüsseln, ist also ein Mammutprojekt. Die technischen Herausforderungen, vor denen die Wissenschaftler stehen, sind immens. Dies hat vor allem zwei Gründe. Der eine ist prinzipieller Natur: In den Zellen eines Organismus sind nicht überall dieselben Gene aktiv. Je nach Zelltyp werden unterschiedliche Gene ausgelesen und andere Proteine gebildet. Bei rund 250 verschiedenen Zelltypen des menschlichen Körpers gibt es also mindestens ebenso viele Proteome. Und nicht nur das. Das Proteom einer Zelle hängt von vielen weiteren Faktoren ab. So kann eine Zelle je nach Alter, Ernährung oder Gesundheitszustand unterschiedliche Proteine bilden, die Proteinzusammensetzung ändert sich also entsprechend. Auch Umwelteinflüsse wie Medikamente oder Schadstoffe beeinflussen das Proteom.
Daran lässt sich erkennen, dass es bei der Forschung wie in einem Riesenhaus mit vielen Räumen zugeht. Öffnet man einen Raum und erkundet ihn, dann kommt man schon an die Tür zum nächsten Raum.
– Zu den geisteswissenschaftlichen Hinweisen:
Unter allen Lebewesen ragt der Mensch mit seinen geistigen Fähigkeiten: Denken, Wollen, Glauben, Gefühlen und seiner Kommunikation hervor. Dazu gehören u. a. das Wissen, die Religion, das Nachdenken über Leben und Tod sowie über Gut und Böse.
– Zu den geschichtlichen Hinweisen:
Mose, der auf dem Berg in der Wüste Sinai die zehn Gebote erhielt
Voraussagen im Alten Testament über das Erscheinen von Jesus Christus
Zeugen für Zeichen und Wunder, z. B. für den auferstandenen Jesus Christus
Der Fortbestand des jüdischen Volkes (trotz verschiedener Verfolgungszeiten)
Die enorm gewachsene christliche Kirche (trotz verschiedener Verfolgungszeiten)
Die Vielzahl von archäologischen Funden, die Bibeltexte bestätigen.
– Zu den gesellschaftlichen Auswirkungen:
Das Praktizieren der christlichen Lehre hat positive Auswirkungen auf das Sozialverhalten, u. a.: mehr Friedfertigkeit, Zufriedenheit, Freundlichkeit, Toleranz, Rücksicht, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, weniger Aggressionen, Zunahme gesunder Lebensweise, Heilungserfahrungen und Lebenshoffnung.
Schließen Schöpfung und wissenschaftliches Weltbild einander aus?
Wie schon eingangs erwähnt, kann man die Schöpfungsgeschichte als Bildergeschichte mit realem Hintergrund auffassen. Die dahinterstehenden Wirklichkeiten werden durch Bilder ausgedrückt.
Viele stoßen sich bei dem Schöpfungsbericht an der Zeitdauer von sechs Tagen. Doch ist zu bedenken, dass der Tag in der Bibel unterschiedliche Bedeutung hat: der 24-Stunden-Erdentag, der lichterfüllte Teil diese Tages, eine heilsgeschichtliche Zeit (z. B. der „Tag des Herrn“) und schließlich die gesamte Schöpfungszeit. Zwar liefern Psalm 90 Vers 4 („denn 1.000 Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist“) und 2. Petrus 3 Vers 8 keine Berechnungsgrundlage, aber diese Stellen zeigen die totale Andersartigkeit der göttlichen Zeitmaßstäbe.
(Vgl. Lutherbibel erklärt, Deutsche Bibelgesellschaft, herausgegeben von F. Grünzweig u. a., Textfassung 1974, S. 2)
Bei den Vorstellungen zur Entwicklung des Lebens fallen Ähnlichkeiten des biblischen Berichts zu den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen auf. Man muss bedenken, dass die damaligen Schreiber nicht die Möglichkeiten der heutigen Naturwissenschaften hatten (Fossilienfunde, etc.).
Die zeitliche Reihenfolge in der Evolutionstheorie (aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Geologische_Zeitskala Stand: 4.2005): Einzeller, Seetiere, Pflanzen, Reptilien, Dinosaurier, Vögel, Säugetiere, Menschen hat Ähnlichkeiten zu der Reihenfolge in der Schöpfungslehre: Pflanzen, Wassertiere, Vögel, Landtiere, Menschen.
Die Frage, wie sich die Arten der Lebewesen entwickelt haben, wird in der Bibel nicht behandelt. Daher gibt es Raum für Vermutungen.
Falk kommt auf 3 Möglichkeiten (im Folgenden verwendete Lit.: Darrel R. Falk: Evolution für Evangelikale, Buchverlag Dr. Mark Marzinzik, 2012, S. 107 ff):
Gott schuf jede Art nacheinander von Grund auf neu.
Gott schuf Urtypen, aus denen durch natürliche Prozesse eine Vielzahl von verwandten Arten entstanden (z. B. aus dem Urhund Wölfe, Füchse, usw.). Das wird auch als Mikroevolution bezeichnet.
Gott setzte einen Prozess in Gang, durch den über gemeinsame Vorfahren in einem sehr langen Zeitraum eine Vielzahl von Arten entstanden ist (die sogenannte „theistische Evolution“).
Alle diese Möglichkeiten sind mit dem Bibeltext vereinbar. Keine dieser Möglichkeiten schließt das fortlaufende Eingreifen Gottes in seine Schöpfung aus.
Die Anhänger der Möglichkeit 1 wollen den Schöpfungsbericht der Bibel wörtlich nehmen und nicht als Bild. Sie unterstellen dann auch, dass die Welt in 6 Erdentagen vor 6000 Jahren geschaffen worden ist.
In den Naturwissenschaften fand man gewichtige Belege, die dieser Auffassung widersprechen.
Befassen wir uns mit der Altersbestimmung. Sie kann nach verschiedenen Methoden vorgenommen werden. Eine Methode ist die Altersbestimmung nach dem radioaktiven Zerfall. Es gibt Elemente, die zerfallen im Lauf der Zeit in andere Elemente unter Abgabe von radioaktiver Strahlung. Bei einem Geigerzähler reagieren Strahlungsquanten mit einem elektrischen Impuls und werden dadurch messbar. Gemessen wird die Zeit, bei der die Hälfte der Probe zerfallen ist (Halbwertzeit). Diese Zeiten sind für verschiedene Isotope der Elemente bekannt. Zerfallsraten sind resistent gegen physikalische und chemische Einflüsse. Bei Gesteinsproben kann man über den Gewichtsanteil der ursprünglichen Isotope und dem Zerfallsprodukt das Alter bestimmen (Falk s. o. S. 77 ff).
Bei der Methode des Zählens der Jahresringe bei Bäumen kam man auf über 10.000 Jahre, bei Untersuchungen der Jahrestrennlinien in Sedimentschichten von Seen kam man auf über 35.000 Jahre. Bei Tiefbohrungen in Gletschern der Antarktis und in Grönland fand man über das Zählen der Jahrestrennlinien zwischen Sommer und anderen Jahreszeiten im Bohrkern über 180.000 Jahre altes Material.
In der Astronomie lässt sich die Geschwindigkeit der Galaxie, die sich von uns wegbewegt, über die Verschiebung ihres Lichts zum roten Spektrum messen. Ihre Entfernung lässt sich aus der Lichtmenge bestimmen, die das Messgerät empfängt. Das Licht der am weitesten entfernten Galaxie ist über 12 Milliarden Lichtjahre entfernt. Das heißt, dass dieses Licht vor 12 Milliarden Jahren abgeschickt worden ist. Daraus folgt auch das Mindestalter des Universums. Da die Spektrallinien dieses alten Lichts unserem heutigen Licht entsprechen, kann es keine Veränderung der Naturgesetze und auch keine Veränderung der Lichtgeschwindigkeit gegeben haben.
Falk nennt erstaunliche Entdeckungen. Es wurden Belege für das Leben von Einzellern gefunden, die 3,5 bis 3,8 Milliarden Jahre alt sind. Dann aufgrund von Fossilfunden das erste Erscheinen von Seetieren vor ca. 0,5 Milliarden Jahren.
Die ersten Landtiere vor 0,4 Milliarden Jahren stammen von Seetieren ab. Aus den danach folgenden Reptilien bildeten sich Vögel und Säugetiere. Die Zahl der Übergangsformen ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Die Erschaffung neuer Arten aus dem Nichts sowie die Erschaffung neuer Urtypen aus dem Nichts sind damit nicht vereinbar.
Wenn in der biblischen Schöpfungslehre eine Reihenfolge der Arten an den verschiedenen Schöpfungstagen angegeben wird, dann ist das durchaus ein Hinweis darauf, dass die Schöpfung in einem Nacheinander erfolgte.
Es ist eine Entwicklung zu immer komplexeren Arten bis hin zum Menschen festzustellen. Darin liegt auch kein Widerspruch zum 2. Hauptsatz der Thermodynamik, der besagt, dass im Universum als ganzem die Unordnung zunimmt. Das gilt nicht für Teilgebiete des Universums, die Energiezufuhr erhalten, bei der Erde z. B. durch die Sonnenstrahlung.
Um vielen Missverständnissen vorzubeugen: der Mensch ist mehr als ein hochentwickeltes Säugetier. Es ist daran zu erinnern, dass der Mensch geistige Fähigkeiten hat. Auch in der Bibel kommt das bei der Erschaffung des Menschen zum Ausdruck. Gott formte ihn aus Erde und danach hauchte er ihm Lebensatem ein (zu finden in 1. Mose Kapitel 2, Vers 7). Der Mensch ist als einziges Geschöpf ein Gesprächspartner Gottes. Gott liebt seine Geschöpfe, er ist das Risiko eingegangen, dem Menschen die Freiheit zu lassen, sich für oder gegen ihn zu entscheiden. Der Mensch wird von Gott als Gegenüber, als Person, behandelt. Das gibt ihm auch Würde.
Der biblische Schöpfungsbericht schließt keinesfalls Thesen des heutigen Weltbildes aus.
Im Rahmen des heutigen Weltbildes ist das Zusammenspiel von Zufällen und Naturgesetzen nicht geklärt.
Diejenigen, die die Existenz und das Wirken des Gottes der Bibel ablehnen, haben einen schweren Stand, wenn sie alle Entwicklungen auf den Zufall zurückführen wollen. Wer glaubt, dass Materie und Energie vor langer Zeit aus dem Nichts zufällig entstanden sind, der muss mehr glauben, als derjenige, der an Gott als Schöpfer glaubt.
Wer Gottes Wirken anerkennt, befindet sich in guter Gesellschaft z. B. mit führenden Naturwissenschaftlern wie Isaac Newton, Johannes Kepler, (selbst) Charles Darwin, Max Planck und Albert Einstein.
In der Bibel gibt es im 1. Buch Mose einen Bericht über die Schöpfung der Welt. Dafür haben wir keine archäologischen Nachweise.
In der Menschheitsgeschichte wurde schon immer über Ursprung und Ziel der Welt nachgedacht. Mythen darüber mit Göttern, Magie und Geisterglauben waren z. B. bei den Ägyptern, Babyloniern, Römern, Griechen und Germanen verbreitet.
Der Schöpfungsbericht und die Ratio
Die Weltbilder änderten sich im Lauf der Zeit. So kam anfangs im Altertum bei den Griechen und am Ende des Mittelalters u. a. durch Kopernikus und Kepler die Idee der „Aufklärung“ mit den Begriffen Verstand und Vernunft zum Zuge. Danach ist die Natur Gesetzmäßigkeiten unterworfen, die man mit unseren Sinnesorganen wissenschaftlich erfassen kann.
Die Frage bleibt, wie weit unser Weltbild das wirkliche Aussehen des Universums wiedergibt.
Der Schöpfungsbericht und das moderne Weltbild
Newton entwickelte das Weltbild der Mechanik, das durch das heutige Weltbild mit Einsteins Relativitätstheorie und Plancks Quantenmechanik weiterentwickelt wurde. Jedoch werden viele alltägliche Phänomene weiterhin durch die klassische Mechanik ausreichend genau beschrieben. Das gilt dann, wenn die Geschwindigkeit der Relativbewegung zweier Objekte im Verhältnis zur Lichtgeschwindigkeit klein ist. Im gegenwärtigen Weltbild spielen der Urknall, die Expansion des Universums, in der Biologie die Entstehung des Lebens und die Evolution eine große Rolle.
(Lit.: Joel Walton, Eve Adamson: Der Ursprung des Universums für Dummies, 2009, Wiley-VCH Verlag, Weinheim; J. Tomiska: Physik, Gott und Materie, 2010, Ueberreuter Verlag, Wien.)