Urgeschichte: Übersetzungsvarianten von Gerhard von Rad und Martin Luther

Eine Gegenüberstellung der Übersetzungen des Schöpfungsberichts nach Gerhard von Rad und nach Martin Luther.

Auszug aus Gerhard von Rad: Das Alte Testament Deutsch, Teilband 2 Auszug aus der Luther-Bibel
1. Mose 1,1 Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. 1,2 Die Erde aber war wüste und leer gewesen, Finsternis lag über dem Urmeer und ein Gottessturm schwebte über der Wasserfläche. 1,3 Da sprach Gott: Es werde Licht, und es ward Licht. 1,4 Gott aber sah das Licht, dass es gut war. Dann schied Gott zwischen dem Licht und der Finsternis. 1,5 Das Licht nannte Gott Tag, die Finsternis Nacht. So ward Abend und so ward Morgen: ein Tag. 1,6 Dann sprach Gott: Es entstehe ein Firmament in den Wassern, das bilde eine Scheidewand zwischen den Wassern, und es geschah so. 1,7 So machte Gott das Firmament und schied zwischen den Wassern unter dem Firmament und dem Wasser über dem Firmament. 1,8 Und Gott nannte das Firmament Himmel. So ward Abend und so ward Morgen: zweiter Tag.

1,9 Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, dass das Trockene sichtbar werde; und so geschah es.

1,10 Und Gott nannte das Trockene Erde; die Ansammlung des Wassers Meer. Und Gott sah, dass es gut war. 1,11 Dann sprach Gott: Aufgrünen lasse die Erde Grünes, nämlich Kraut, das Samen bringt nach seinen Arten und Fruchtbäume, die Früchte tragen nach ihrer Art, in denen Same ist auf Erden. Und so geschah es. 1,12 So brachte die Erde Grün hervor, Kraut, das Samen bringt nach seiner Art und Bäume, die Früchte tragen, in denen Same ist, nach ihrer Art; und Gott sah, dass es gut war.

 

1,13 So ward Abend und so ward Morgen: dritter Tag.

1,14 Dann sprach Gott: Es sollen Leuchten werden am Firmament des Himmels, damit sie scheiden zwischen Tag und Nacht und sollen dienen zu Zeichen, für Festzeiten, für Tage und Jahre. 1,15 Und seien Leuchten am Firmament des Himmels, um zu leuchten über der Erde. Und so geschah es. 1,16 So machte Gott die beiden großen Leuchten: Die größere zur Herrschaft über den Tag, die kleinere zur Herrschaft über die Nacht, dazu die Sterne. 1,17 Und Gott setzte sie an das Firmament des Himmels, um zu leuchten über die Erde, 1,18 um über Tag und Nacht zu herrschen und zu scheiden zwischen Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war. 1,19 So ward Abend und so ward Morgen: vierter Tag.

 

1,20 Dann sprach Gott: Wimmeln sollen die Gewässer von einem Gewimmel von lebenden Wesen und Vögel sollen über der Erde hinfliegen am Firmament des Himmels. Und es geschah so. 1,21 So schuf Gott die großen Seeungetüme und alle lebendigen regen Wesen, von denen das Wasser wimmelt nach ihren Arten und alle geflügelten Vögel nach ihren Arten. Und Gott sah, dass es gut war. 1,22 Dann segnete sie Gott und sprach: Seid fruchtbar, mehret euch und füllet das Wasser in den Meeren; die Vögel aber sollen sich auf der Erde vermehren. 1,23 So ward Abend und so ward Morgen: fünfter Tag.

 

 

1,24 Dann sprach Gott: Die Erde bringe hervor lebendige Wesen nach ihren Arten; Vieh, Kriechtiere und das Wild des Feldes nach seinen Arten; und so geschah es. 1,25 So machte Gott die Landtiere nach ihren Arten, das Vieh nach seinen Arten und alle Kriechtiere auf der Erde nach ihren Arten. Und Gott sah, dass es gut war. 1,26 Dann sprach Gott: Wir wollen Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über alle Landtiere und über alle Kriechtiere, die auf Erden kriechen. 1,27 So schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde; nach Gottes Bild schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie. 1,28 Und er segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, mehret euch, füllet die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf Erden regt.

 

 

 

 

1,29 Dann sprach Gott: Hier gebe ich euch alles Kraut, das Samen sät auf der ganzen Erde und alle Bäume mit samentragenden Baumfrüchten; das sei eure Nahrung. 1,30 Allen Tieren des Landes, allen Vögeln des Himmels und allen Kriechtieren auf der Erde, in denen lebendiges Wesen ist, gebe ich alles Grüne des Krautes zur Nahrung. Und so geschah es. 1,31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte und siehe, es war sehr gut. So ward Abend und so ward Morgen: sechster Tag.

 

2,1 Also wurden vollendet der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer. 2,2 Und Gott vollendete am siebenten Tag sein Werk, das er gemacht hatte und ruhte am siebenten Tage von all seinem Werk, das er gemacht hatte. 2,3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von all seinem Werk, das er schaffend gemacht hatte.

2,4 Dies ist die Entstehungsgeschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden.

1. Mose 1,1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 1,2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. 1,3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. 1,4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 1,5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. 1,6 Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheide zwischen den Wassern. 1,7 Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah so. 1,8 Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag.

 

1,9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so. 1,10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. 1,11 Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und es geschah so. 1,12 Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.

 

1,13 Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.

1,14 Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre 1,15 und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die Erde. Und es geschah so. 1,16 Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. 1,17 Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde 1,18 und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sah, dass es gut war. 1,19 Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.

1,20 Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels. 1,21 Und Gott schuf große Walfische und alles Getier, das da lebt und webt, davon das Wasser wimmelt, ein jedes nach seiner Art, und alle gefiederten Vögel, einen jeden nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. 1,22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich mehren auf Erden. 1,23 Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.

1,24 Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art. Und es geschah so. 1,25 Und Gott machte die Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. 1,26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. 1,27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib. 1,28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

1,29 Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. 1,30 Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. 1,31 Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.

2,1 So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. 2,2 Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. 2,3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.

2,4 So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden.