Gott Jahwe – Tonscherben aus Tell Arad und Lachisch

Tonscherben aus Tell Arad

In Arad, 27 km südlich von Hebron, wurde das Archiv des Eliashib, Sohn von Eshyahu gefunden. Er war der Kommandeur einer israelischen Burg. Die Tonscherben stammen aus der Zeit etwa 600 vor Chr. Darauf stehen Aufträge zur Versorgung von Reisenden mit Wein und Brot. Auf einer Tonscherbe befindet sich auch die Erwähnung „Haus Jahwes“.

Lit.: The Encyclopaedia Judaica, 1972, Jerusalem, Israel; Hallo III, S. 84 (ARAD 18)

Tonscherben aus Lachisch

In Tell ed Duweir, dessen Identifizierung mit dem biblischen Lachisch weitgehend anerkannt ist, wurden im von Babyloniern zerstörten Teil Tonscherben (Ostraka) mit schwarzer Tinte in klassischem Hebräisch beschrieben gefunden. Lachisch liegt zwischen Gaza und Hebron. Die Briefe werden auf die Zeit kurz vor der Eroberung und Zerstörung durch die Babylonier, 587/586 v. Chr., datiert. Sie stammen von einem Militärbefehlshaber und geben Einblicke in die politische und militärische Situation. Einige Tonscherben befinden sich in Jerusalem (Rockefeller-Museum), andere in London (British Museum).

Auf diesen Tonscherben steht oft: „Jahwe lasse meinen Herren hören“ oder „so wahr Jahwe lebt“. Lit.: TUAT I, 1982 ff, S. 620

 

Gott Jahwe – Silber-Amulette

Silber-Amulette aus dem Hinnom-Tal

Der jüdische Archäologe Gabriel Barkay fand 1979 in der Grabhöhle Ketef Hinnom bei Jerusalem zwei Silber-Rollen.

Er datierte sie 1992 auf das 7. Jahrhundert vor Christus. Einige Forscher schlossen sich ihm an, andere wollten sie in das 2. Jahrhundert vor Christus legen. Mit Hilfe neuer fotografischer Techniken (digitale Bildtechniken) starteten 1994 weiterführende Untersuchungen der beiden Silber-Rollen. Sie befanden sich ursprünglich in einer Grabhöhlenschicht aus vorexilischer Zeit (nachgewiesen durch Tonscherben u. a.), also aus dem 7. Jahrhundert vor Christus. Sowohl die Schriftzeichen als auch die Rechtschreibung bestätigen den vorexilischen Charakter. Der Inhalt deutet auf die Nutzung als Amulette. Der Priestersegen stammt aus 4. Mose 6, 24 – 26 (Aaronitischer Segen).

Die Amulette enthalten damit nicht nur die Erwähnung des Glaubens an Jahwe, sondern auch die bisher ältesten Bibel-Zitate.

Quelle: (Zeitschrift) Bulletin of the American Schools of Oriental Research, Nr. 335 von Mai 2004, S. 41 – 71.

weiterführender Link→https://de.wikipedia.org/wiki/Silberrollen_von_Ketef_Hinnom

Text des Amuletts Ketef

Hinnom I  (übersetzt aus dem Englischen)

Text des Amuletts Ketef

Hinnom II  (übersetzt aus dem Englischen)

(Zeile 1) Jahwe (Zeile 1) Für PN, (den Sohn/Tochter von)…
(Zeile 2)… (Zeile 2) Möge er
(Zeile 3) der Gro(ße, der hält) (Zeile 3) (sie) gesegnet sein von Jahwe,
(Zeile 4) den Bund und (Zeile 4) dem Krieger/Helfer und
(Zeile 5) Gnade denen die (ihn) lieben (Zeile 5) den zurechtweisenden des
(Zeile 6) denen die halten (Zeile 6) (B)ösen: Möge Jahwe dich segnen,
(Zeile 7) (seine Gebote) (Zeile 7) dich behüten.
(Zeile 8) der Ewige… (Zeile 8) Möge Jahwe lassen
(Zeile 9)… Segen mehr als jede (Zeile 9) sein Angesicht leuchten
(Zeile 10) Falle und mehr als das Böse. (Zeile 10) über dir und
(Zeile 11) Denn Erlösung ist in ihm. (Zeile 11) dir Fr(ie)den geben.
(Zeile 12) Denn Jahwe
(Zeile 13) ist unser Wiederhersteller (und)
(Zeile 14) Fels. Möge Jahwe segn(en)
(Zeile 15) dich und  
(Zeile 16) (möge) er dich behüten  
(Zeile 17) (Möge) Jahwe lassen  
(Zeile 18) (sein Angesicht) leuchten  

Gott Jahwe – Die Mescha-Stele

Die Mescha-Stele

http://de.wikipedia.org/wiki/Mescha-Stele

Auszug aus althebräischen u. a. Dokumenten Auszug aus der Luther-Bibel
Mesa-Stele mit der Inschrift des Königs Mesa von Moab:
„1) Ich bin Mesa, …, der König von Moab… 5) Omri war König von Israel. Er unterdrückte Moab lange Zeit…6)..Sein Sohn folgte ihm (auf dem Thron). Auch er dachte: Ich will Moab unterdrücken. 7) Ich aber konnte auf ihn und sein Haus herabsehen. Israel ist für immer wirklich zugrunde gegangen… 14) …Kamosch (moabitischer Gott) sprach zu mir: Geh, nimm Nebo von den Israeliten ein. Da 15) ging ich in der Nacht und bekämpfte es vom Anbruch der Morgenröte bis zum Mittag. Ich nahm 16) es ein und tötete sie alle, 7000 Mann, beisassen, Frauen, Beisas 17) sinnen und Sklavinnen; denn an Aschtar-Kamosch hatte ich sie geweiht. Und ich nahm von dort d(ie Ge-) 18) räte Jahwes und schleppte sie hin vor Kamosch…“

 

 

Quelle: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments (TUAT), Band I, Gütersloh, 1982 -1985, S. 646

 

1. Könige 16,29 Im achtunddreißigsten Jahr Asas, des Königs von Juda, wurde Ahab, der Sohn Omris, König über Israel und regierte über Israel zu Samaria zweiundzwanzig Jahre…

2. Könige 3,1 Joram, der Sohn Ahabs, wurde König über Israel zu Samaria im achtzehnten Jahr Joschafats, des Königs von Juda, und regierte zwölf Jahre. 3,2 Und er tat, was dem HERRN missfiel… 3,4 Mescha aber, der König der Moabiter, besaß viele Schafe und hatte dem König von Israel Wolle zu entrichten von hunderttausend Lämmern und von hunderttausend Widdern. 3,5 Als aber Ahab tot war, fiel der König der Moabiter ab vom König von Israel. 3,6 Und alsbald zog der König Joram aus von Samaria und bot ganz Israel auf 3,7 und sandte hin zu Joschafat, dem König von Juda, und ließ ihm sagen: Der König der Moabiter ist von mir abgefallen; komm mit mir, um gegen die Moabiter zu kämpfen! Er sprach: Ich will kommen; ich bin wie du, und mein Volk wie dein Volk, und meine Rosse wie deine Rosse… 3,26 Als aber der König der Moabiter sah, daß ihm der Kampf zu stark war, nahm er siebenhundert Mann mit sich, die das Schwert führten, um beim König von Edom durchzubrechen; aber sie konnten’s nicht. 3,27 Da nahm er seinen erstgeborenen Sohn, der an seiner Statt König werden sollte, und opferte ihn zum Brandopfer auf der Mauer. Da kam ein großer Zorn über Israel, so daß sie von ihm abzogen und in ihr Land zurückkehrten.

Gott Jahwe – Basalt-Stele

Basalt-Stele des Königs Mesa von Moab

Moab lag östlich vom Toten Meer. Diese Stele ist nach der Mitte des 9. Jahrhunderts v. Chr. entstanden. Darin rühmt sich der Moabiterkönig Mesa über seine militärischen Erfolge. Er sagt, dass König Omri von Israel und auch dessen Sohn das Land Moab lange Zeit unterdrückt haben. Mesa kämpfte gegen den König von Israel und nahm die Stadt Nebo ein und verschleppte u. a. die Geräte Jahwes.

Die Stele befindet sich jetzt in Paris (Louvre).

https://www.evangeliums.net/fotos/92_mescha-stele.html#

 

Weitere Informationen: http://www.jewishencyclopedia.com/articles/10899-moabite-stone

Gott Jahwe – archäologische Hinweise

Archäologische Nachweise:

Der israelische Gott Jahwe wurde auch außerhalb Jerusalems und in verschiedenen Jahrhunderten, beginnend mit dem 9. Jahrhundert vor Chr., in archäologischen Funden erwähnt, ohne Hinzufügung anderer Götter.

Gottes-bezeichnung erwähnt von Zeit Dokument Fundort Aufbewahrungsort Entdeckungszeit
Jahwe Mesa von Moab ca. 850 v. Chr. a) Mesa-Stele der Moabiter

b) Mesa-Stele

Diban (beim

Toten Meer)

Paris (Louvre) 1868
Jahwe 700 – 600 v. Chr. Silber-Amulette Jerusalem Israel-Museum 1979
Jahwe Eliashib ca. 600 v. Chr. Tonscherben von Arad Tell Arad

(bei Hebron)

1962 – 1984
Jahwe ein Offizier ca. 587 v. Chr. Tonscherben von Lachisch Lachisch (bei Gaza und Hebron) Israel-Museum und British Museum 1935

Gott Jahwe – die Gottesbezeichnung

 Gottesbezeichnung

In der hebräischen Bibel wird der Begriff „el“, „äloah“ oder „elohim“ für Gott verwendet. Die Einzahlform „el“ oder „äloah“ ist weit seltener als die Mehrzahlform „elohim“. Diese Mehrzahlform kann heißen: Gott, ein Gott, Götter, die Götter. Im Hinblick auf den Gott Israels wird „elohim“ eine Ausdrucksweise der Ehrerbietung sein. Um einer Verwechslung mit anderen Göttern vorzubeugen, wird Gott zu Personen, denen er sich offenbart hat, oder zu seinem Volk in Beziehung gesetzt. Z. B.: „der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“, „der Gott Jakobs“, oder „der Gott Israels“, usw.

Neben diesen Bezeichnungen hat der israelische Gott einen Eigennamen: „JHWH“. Mit Vokalen versehen, lautet der Name „Jahwe“.

Das wird abgeleitet aus 2. Mose 3, Vers 1. Darin steht: Jahwe hat mich zu euch gesandt. Das heißt übersetzt: „Ich bin, der ich bin“ hat mich zu euch gesandt. Da sich die Juden fürchteten, das 3. Gebot (Missbrauch des Namens Gottes) zu brechen, ersetzten sie häufig diesen Namen durch „adonai“ (übersetzt: „mein Herr“).

(Lit.: Lexikon zur Bibel, Hrsg. Rienecker und Maier, SCM Brockhaus, Witten, 8.Auflage 2010, Spalte 1119 ; Das Alte Testament Deutsch, Band 5, Martin Noth: Das 2. Buch Mose, Göttingen,1984, S. 30.)