Bodenfliesen im alten Tempelhof und Tempelmünze

 

Die  Israel Archaeology Foundation schreibt zu den Funden beim Tempelberg-Siebungsprojekt:

Ein sehr aufschlussreicher Fund ist die Sammlung mit mehr als tausend Bodenfliesen in verschiedenen Formen, Größen und Farben. Diese Bodenfliesen konnten einer Pflasterungstechnik zugeordnet werden, die von den Römern als opus sectile bezeichnet wurde, in welcher die Fliesen in verschiedener Weise zusammengesetzt wurden, um eine komplexe geometrische Figur zu bilden.  Die Schriften von Flavius Josephus bezeugen, dass diese Technik für die Ornamentierung der offenen Höfe in der Herodes-Zeit verwendet wurden, die den Tempel umgaben:

Der gesamte nicht überdachte Raum war mit Mosaik von allerhand Steinen gepflastert. (Geschichte des Jüdischen Krieges 5. Buch, 5. Kapitel, Vers 2). Josephus Beschreibung entspricht genau unseren Funden und erlaubt uns eine umfassende Rekonstruktion der Muster der Fußböden auf dem Tempelberg vorzuschlagen.

 

Zur Zeit des zweiten Tempels drückte jeder seine Verpflichtung für den Tempel durch einen Beitrag in Form eines jährlichen halben Silberschekels aus, um dadurch seinen Betrieb und Instandhaltung zu unterstützen. Diese Steuer wurde durch das biblische Gebot im 2. Buch Moses inspiriert:

Es soll aber ein jeglicher, der in der Zahl ist, einen halben Silberling geben nach dem Lot des Heiligtums. Solcher halber Silberling soll das Hebopfer des HERRN sein. (2. Buch Mose 30, Vers 13)

Zum Ende der zweiten Tempelzeit wurde die Tempelsteuer durch eine besondere halbe Silberschekel-Münze entrichtet, die wahrscheinlich auf dem Tempelberg geprägt wurde.  Erfreulicherweise wurde solch eine Münze entdeckt. Sie wurde im ersten Jahr (im Jahr 66/67) des großen jüdischen Aufstands gegen die Römer geprägt!