Bethsaida-Ausgrabungen

Bethsaida

Zwei Gebiete in der Nähe vom See Genezareth, et Tell und El Araj, kommen in die engere Auswahl für die geographische Lage des Ortes Bethsaida. Für beide Gebiete gibt es Ausgrabungsprojekte mit archäologischen Funden.

Et Tell:

Für et Tell besteht seit 1991 das BethsaIda-Ausgrabungsprojekt der Universität von Nebraska in Omaha unter Leitung des Direktors Rami Arav.

Zum Projekt äußert sich Rami Arav: https://www.baslibrary.org/biblical-archaeology-review/46/2/4 .

El Araj:

In El Araj gibt es seit 2014 Ausgrabungen des „Center for Holy Land Studies“, des „Kinneret College“ und des „Nyack College“ in New York. Team-Leiter sind Mordechai Aviam, Dina Shalem und Steven Notley.

Zum El-Araj Ausgrabungsprojekt äußert sich Steven Notley und Mordechai Aviam: https://www.baslibrary.org/biblical-archaeology-review/46/2/2

 

Sowohl in et Tell als auch in El Araj hat man als Zeichen der Besiedlung Keramik und Münzen aus dem ersten Jahrhundert nach Chr. gefunden. An beiden Orten hat man Zeichen für Fischerei gefunden (Bleigewichte), in El Araj mehr als in et Tell. Gegen 30 nach Chr. soll das Dorf Bethsaida durch den Herodes-Sohn Philippus zur Stadt Julia umgewandelt worden sein. In El Araj fand man Teile eines römischen Badehauses und in et Tell Teile eines Tempels für den römischen Kaiserkult. In El Araj fand man Teile einer byzantinischen Kirche. Bischof Willibald von Eichstätt hatte 725 das jüdische Land besucht und ging in Bethsaida in eine byzantinische Kirche. Er berichtet, dass sie Hinweise für den Geburtsort von Petrus und Andreas enthielt.

 

Riesner bemängelt bei et Tell das Fehlen einer byzantinischen Kirche und überhaupt das Fehlen einer byzantinischen Siedlungsschicht. Für die Identifizierung mit dem neutestamentlichen Fischerdorf El Araj sprechen die Lage am See und die reichlichen Funde von Fischereiutensilien.

Lit.: Dr. Rainer Riesner, Messias Jesus – Seine Geschichte, seine Botschaft und ihre Überlieferung, Erscheinungsdatum: 13.12.2019, ISBN: 978-3-7655-9410-6, 1. Auflage, S. 131