Montanismus

Montanismus

Beschreibung:

In Kleinasien (Phrygien) taucht 156 Montanus auf. Er sagt von sich, dass er der in Johannes 14, 26 vorhergesagte Paraklet sei. In Ekstase sagt er: „Ich bin Gott, der Allmächtige, der Mensch geworden ist…“ Seine ersten Anhängerinnen sind die Frauen Maximilia und Priscilla. Sie werden Prophetinnen. Nach der Prophetie von Priscilla kommt das himmlische Jerusalem nach Kleinasien. Das wird von Montanus bestätigt und er ist überzeugt, dass das Weltende vor der Tür steht. Daher sollen auch Ehen aufgelöst werden. Fasten und strenge Kirchenzucht gehören zur Lehre. Die Lehre breitet sich in Kleinasien aus, aber auch in den Westen des römischen Reiches. Der bekannte Theologe Tertullian schließt sich vorübergehend an.

(Lit.: Aland S. 97; Sierszyn, S. 103; im Internet:   http://www.newadvent.org/cathen/10521a.htm)

Entgegnung:

In Eusebius Kirchengeschichte (Buch V, 16) wird kritisiert, dass Montanus sich selbst zum Propheten ernannt hat und die Voraussagen von seinen Prophetinnen über große Kriege sich nicht erfüllt haben.

Seine sog. Propheten und Märtyrer haben nicht nur von den Reichen, sondern auch von den Armen, den Waisen und Witwen Geld

gefordert. Er ließ unter dem Titel Opfer Geschenke annehmen, um den Verkündigern seiner Lehre Lohn auszuzahlen, damit die Predigt seiner Lehre durch Schlemmerei an Kraft gewänne. Er ließ seine Prophetin Gold, Silber und kostbare Gewänder annehmen.

So kamen die Gläubigen Asiens wiederholt an verschiedenen Orten zusammen, prüften die neue Lehre, erkannten

ihre Gemeinheit und verurteilten die Sekte, worauf diese Leute aus der Kirche hinausgeworfen und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurden.