Könige David und Salomo (ca. 1004 – 930 vor Chr.)
Fundstellen im A.T.: 1.Samuel Kapitel 16 + 2. Samuel
1.Könige Kapitel 1 – 11
1.Chronik Kapitel 1 + 2.Chronik Kapitel 9 Psalmen, Sprüche, Prediger, Hohelied
Archäologische Nachweise:
Wenn man nur nach den Ausgrabungsergebnissen gehen wollte, hätte man vor 1993 an der Existenz des Königs David zweifeln müssen. Seitdem die Tell Dan-Stele (in Grenznähe zum Libanon) gefunden wurde, weiß man von einem Haus Davids. Die Inschrift wird anhand von Schriftvergleichen auf die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts (800 – 850) vor Chr. datiert. Sie befindet sich im Israel-Museum in Jerusalem.
Der Text stammt offenkundig von Hasael, dem aramäischen König von Damaskus, der Hadadesers Nachfolger war. Nach Hadadesers Tod fiel der König Israels Joram in das aramäische Gebiet ein und wird von Hasael besiegt. Hasael behauptet, dass er dabei Joram und den jüdischen König Ahasjahu ermordet hat, während nach der Bibel das Jehu getan hat. Es ist zu vermuten, dass Jehu in dieser Zeit zu Hasael übergelaufen war und die Morde in dessen Auftrag durchführte (Lit.: TUAT Ergänzungsband, 2001, S. 176).
Siehe auch: hebräisches Alphabet
Textsynopse: Tell-Dan-Stele – Luther-Bibel
Vor der Eroberung durch König David war Jerusalem eine Jebusiterfestung. Auf dem Hang zum Kidrontal wurden Mauern und massive Bauten aus dieser Zeit entdeckt. Man hatte damals die abfallende Böschung durch stufenartige Konstruktionen abgestützt (siehe Abbildung). Dadurch wurden Fundamente für Bauten geschaffen. Die treppenförmig abgestufte Böschung muss aufgrund von Keramikfunden in das 10. Jahrhundert datiert werden ((Lit.: Gerhard Kroll: Auf den Spuren Jesu, Benno-Verlag Leipzig, 10. Auflage 1988, S. 104, 110; Alexander Schick: Irrt die Bibel? Auf der Suche nach König David und Salomo – Mythos oder Wahrheit., Jota, 08269 Hammerbrücke, 2004, S. 16 ff). Da David Jerusalem einnahm, wurde die Stadt anfangs Davidstadt genannt (Lit.: 2. Samuel 5, Verse 6 – 8), später blieb man bei der alten Bezeichnung Jerusalem. David machte Jerusalem zur Hauptstadt Israels.
Vom Tempelbau in Jerusalem aus der Zeit Salomons gibt es keine archäologischen Funde. Er wurde von den Babyloniern 586 vor Chr. zerstört. Der Nachfolgebau wurde von Herodes (37 bis 4 vor Chr.) überbaut. Dieser Herodes-Tempel wurde dann von den Römern zerstört.
Für Salomons Bauten sind archäologische Nachweise gefunden worden. Nach einem Bericht in Spectrum der Wissenschaft wurde in Jerusalem ein Stück von König Salomos Stadtmauer entdeckt.
Eine Ausgrabung in Meggido von Orientalisten der Universität Chikago zwischen 1925 und 1939 brachte Mauern und ein eigenartiges Tor mit sechs Kammern zum Vorschein. Diese Bauten wurden auf das 10. Jahrhundert vor Christus datiert. Der israelische Professor Yadin, der sich an der Bibel orientierte, fand nach weiteren Ausgrabungen ab 1955 in Hazor und Gezer gleichartige Tore wie in Meggido. Näheres in 1. Könige 9, 15.
Auszug aus der Luther-Bibel |
1. Könige 9, 15: Und so verhielt sich’s mit den Fronleuten, die der König Salomo aushob, um zu bauen des HERRN Haus und sein Haus und den Millo und die Mauer Jerusalems und Hazor und Megiddo und Geser |
Bemerkung: Der Millo ist gem. 2. Samuel 5,9 und 1. Chronik 11,8 eine Befestigungsanlage am Nordende von Jerusalem. Des HERRN Haus ist der Tempel. |
Die Tore in diesen Orten hatten gleiche Ausmaße und Formen, die Mauern waren gleichartig.
Auffallend war, dass die dort gefundene Keramik des 10. Jahrhunderts teilweise mit der Keramik des 9. Jahrhunderts übereinstimmte. Daher gab es israelische Forscher, wie Finkelstein, die die Bauwerke alle dem 9. Jahrhundert zuordnen wollten, also den Nachfolgern von Salomon.
Bei Grabungen im Tel Rehov entdeckte ein Team von Prof. Mazar sowohl in der Schicht des 10. Jahrhunderts als auch in der Schicht des 9. Jahrhunderts dieselbe Keramik. Da in der einen Schicht auch Olivenkerne und Getreide gefunden wurden, die mit Hilfe des Radiocarbontests auf das 10. Jahrhunderts datiert werden konnten, war der Beweis erbracht, dass die Keramik im 10. und im 9. Jahrhundert übereinstimmte. Aufgrund der Zuordnung der Ausgrabungsschichten und der gefundenen Keramik wurden die genannten Bauten auf das 10. Jahrhundert vor Christus datiert, d. h. auf die Zeit, in der Salomon regierte.
In der Presse wurde lediglich die Auffassung von Finkelstein mit reißerischen Überschriften veröffentlicht. (Quelle: Alexander Schick: Irrt die Bibel? s. o., S. 60 ff).
In Jordanien wurde in den Jahren 1997ff von Levy ein altertümliches Zentrum der Kupferproduktion aus dem 10. Jahrhundert v. Chr. entdeckt. Es könnte ein Hinweis auf die Finanzquellen von David und Salomon sein.