Jerusalem – Gethsemane
Gethsemane ist die Bezeichnung für einen Garten am Fuße des Ölbergs. Die Bezeichnung wird abgeleitet von dem hebräischen Wort „Gat Schemanim“ und bedeutet Ölkelter (Lit: Gorys, Andrea: Jerusalem und Umgebung, Dumont, 1999, S. 111). In Gethsemane soll Jesus vor seiner Verhaftung lange gebetet haben. Hier fiel die Gehorsamsentscheidung gegenüber seinem Vater im Himmel, die Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt zur Folge hatte und weltgeschichtliche Bedeutung bekam (Lit.: Lukas, Kapitel 22, Verse 39 ff; Matthäus Kapitel 26, Verse 36 – 46). Der letzte Weg führte Jesus von Gethsemane durch das Kidrontal nach Jerusalem zum Gericht und nach Golgatha zur Kreuzigung. Vor der Himmelfahrt versammelte Jesus Christus seine Jünger auf dem Ölberg (Lit.: Apostelgeschichte Kapitel 1, Verse 4 – 12). Bei Bauarbeiten für die Kirche der Nationen im Jahre 1924 an der überlieferten Stelle des Ölberges wurden Mosaike u. a. Baureste einer byzantinischen Kirche aus dem 4. Jahrhundert nach Christus gefunden. Im danebenliegenden Garten befinden sich noch jahrhundertealte Ölbäume.
Gemäß Sacharja Kapitel 14 wird Gott sein Volk in der Zeit der großen Bedrängnis vom Ölberg her retten. Die jüdische Tradition erwartet Auferstehung und Gericht im Kidrontal beim Ölberg, deswegen sind dort seit alten Zeiten große Gräberfelder entstanden
(Lit.: Lexikon zur Bibel, Hrsg. Rienecker- neu bearbeitet von Gerhard Maier, SCM R.Brockhaus, Witten, 2010, Spalte 571).